ESSSTÖRUNGEN – Austellung

Ausstellung startet heute um 19 Uhr im Foyer des Ostalb-Klinikums – Vierzig Schautafeln ermuntern: is(s) was?! Sie will mehr Öffentlichkeit herstellen, und damit das Thema „Essstörungen“ aus der Tabuzone herausholen. Die kreisweite Arbeitsgruppe, die sich mit dem Aufbau eines Netzwerks für Menschen mit Essstörungen beschäftigt. Die Ausstellung „is(s) was?!“ im Eingangsforum des Ostalb Klinikums in Aalen ist ein erster Schritt in diese Richtung. Eröffnet wird sie heute um 19 Uhr.

Eindrucksvolle Bilder sollen Verständnis wecken und…

OSTALBKREIS Die Arbeitsgruppe von Fachkräften aus Medizin, Beratung und Therapie, die sich mit dem Aufbau eines Netzwerks für Menschen mit Essstörungen beschäftigt (wir berichteten) stellt fest: die Zahl der Gefährdeten und Betroffenen steigt ständig. Diese Tatsache wiegt deshalb besonders schwer, weil Essstörungen immer noch in eine Tabuzone gedrängt werden – von Betroffenen und Angehörigen lange nicht als Krankheit erkannt, sind Essstörungen auch gesetzlich nicht in demselben Maße als Suchterkrankung definiert, wie etwa Alkoholismus. Berthold Weiß, Suchtbeauftragter des Kreises, hält deswegen eine bessere Koordination zwischen den verschiedenen therapeutischen Akteuren und eine bessere Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit für unabdingbar.

Einen ersten Schritt in diese Richtung macht die Ausstellung „is(s) was?!“, konzipiert vom Therapiezentrum für Essstörungen des Max-Planck-Instituts in München. Sie will die unterschiedlichen Facetten dieser „heimlichen“ psychosomatischen Erkrankung herausarbeiten und gleichzeitig die verschiedenen Ursachen aufzeigen, die zu dieser „Störung“ führen können. Insgesamt 40 Stelltafeln informieren über das Thema „Essstörungen“, drei weitere sollen über regionale Angebote Auskunft geben.

Die Ausstellung richtet sich an die Öffentlichkeit und gezielt an Schulkinder ab Klasse 7. Den Festvortrag „Essstörungen – Verstehen und Bewältigen“ hält heute Abend Dr. Monika Gerlinghoff, Leiterin des Therapiezentrums Essstörungen am Max-Planck-Institut in München.

Schwäbische Post 9.7.2004 VON ULRIKE WILPERT