Schwäpo Ostalbkreis | 11.12.2015 18:41 Uhr
Für ehemalige Teilnehmerinnen am Programm des Netzwerks Essstörungen sind Gruppentreffen dennoch wichtig. Trotz Kälte, Sturm und Regen hatten sich zahlreiche Frauen auf den Weg in den C-Punkt der Caritas Aalen gemacht. Was verbindet diese Frauen zwischen 19 und 55 Jahren? Sie alle haben am ambulanten integrierten Versorgungsprogramm für Menschen mit einer Essstörung teilgenommen….
NEO-Presseinformation 10.12.15
NEO-Revival – Ein Wiedersehen von Menschen, die ihre Essstörung überwunden haben
Aalen (PSB Caritas) Trotz einem kühlen, stürmischen und regnerischen Freitagabend haben sich Frauen zwischen 19 und 55 Jahren auf den Weg in den C-Punkt der Caritas Aalen gemacht. Was verbindet diese Frauen? Sie haben alle am ambulanten integrierten Versorgungsprogramm für Menschen mit einer Essstörung teilgenommen. Bei manchen liegt es schon Jahre zurück, andere wieder sind ganz frisch aus dem Projekt verabschiedet.
Im Jahr 2007 wurde im Ostalbkreis dieses Handlungsprogramm für Essstörungen zusammen mit dem Netzwerk Essstörungen Ostalbkreis und der AOK Baden-Württemberg gestartet. Betroffenen können in wöchentlich staffindenden Einzel-, Gruppen- oder Familiengesprächen „auf den Grund gehen“. In dieser intensiven Zeit konnten die Frauen Beziehungen zu den andren Gruppenmitgliedern und Therapeuten aufbauen. Es war eine lebhafte Stimmung, es wurde gelacht, sich ausgetauscht, alte Erinnerungen geweckt. „Ja, die Gruppe hat mir sehr viel geholfen. Ich war nicht mehr alleine mit meinen Problemen“, war in einem Gespräch zu hören. Es tauchten aber auch Fragen auf wie: „jetzt habe ich seit vier Jahren mit dem Symptom der Bulimie aufgehört, ob sie wohl wieder kommt?“ Die Begegnungen in NEO sind geprägt von Vertrautheit, Offenheit, einem Ort der Sicherheit und Halt gibt. Obwohl es bei einigen schon mehrere Jahre her ist, dass sie die Therapie nicht mehr brauchen, kann man spüren, dass die Frauen ihren Alltag bewältigen und viel aus den Einzel- und Gruppengesprächen mitnehmen konnten: „ich habe heute noch meine Aufschriebe und manchmal hole ich sie wieder heraus!“ Eine kleine Gruppe von Frauen will sich zukünftig wieder öfters treffen. Ein ungezwungener Austausch unter Gleichgesinnten, „weil ich glaube, dass ich die Essstörung inzwischen als Warnsignal sehe, wenn ich mich mal wieder von mir selbst entferne“, meinte eine Frau. „Ich habe aber gelernt, mich zu beobachten und rechtzeitig die Bremse zu ziehen, dank der Therapie“. Für die Therapeutinnen war es schön zu sehen, wie die Frauen ihr Leben meistern. Manche haben inzwischen Kinder, sind Omas geworden, stehen ihre Frau im Alltag, ohne Essstörung. Das Leben macht Spaß, ist lebenswert und das Essen darf genossen werden. Ja, alle wollen wieder ein NEO-Revival. Es könnte zu einem festen Bestandteil vom ambulanten NEO-Konzept werden.
Weitere Infos unter www.mein-neo.de.
Hedi Wunderlich